Freitag, 28. Januar 2011

Anreise bzw. Abreise und erste Eindrücke.

Am Dienstag den 25. Januar 2011 war der so lange ersehnte Tag gekommen, der Tag der Abreise. Kaum zu glauben das es jetzt für ein Jahr nach Bolivien gehen sollte. Die Zeit vor der Abreise hatte seine Tücken und seine schönen Seiten. Zum einen tauchten immer neue Dinge auf die ich noch tun sollte und es wurde bis zum Tag der Abreise einfach nicht weniger (das Meiste waren irgendwelche noch auszufüllenden Formulare wegen dies und jenem), zum anderen waren die verschiedenen Abschiedsfeiern sehr schön und ich genoss die letzten Wintertage in Deutschland ;-). Schon komisch wenn man alles hinter sich lassen muss bzw. darf und sich mal komplett auf neue Dinge konzentrieren kann. Am 25. war es dann endlich so weit. Nochmal der letzte Check ob ich alles eingepackt hatte noch ein letzter Feinschliff in der Zimmerordnung noch ein letztes Mal das Gepäck gewogen ob es nicht doch zu viel wiegt für den Flug und dann ging es los. Mama fuhr mich netterweise zum Flughafen und nach den ausdrücklichen „Warnungen“ von Papa dass wir doch mindestens 7 Stunden früher losfahren müssten weil es „anscheinend“ heftigen Schneefall geben sollte fuhren wir natürlich viel zu früh los, so dass wir schon um 3 am Flughafen waren obwohl der Flug erst um 19:15 ging. Wir sind noch ein letztes Mal am Flughafen essen gegangen (10€ für 1 belegtes Toastbrot=Flughafenpreis) Nachdem wir noch auf Kevin (ein weiterer Deutscher der mit dem ICYE nach Bolivien geht) gewartet hatten ging es los. Über Madrid, Lima und mit einer Zwischenlandung in Santa Cruz kamen wir nach ca. 38 Std. on the Road bzw. in the Air endlich in La Paz an. Der erste Eindruck der Stadt den wir aus dem Flugzeug wahrnehmen konnten war beeindruckend. Eine Stadt auf 3700 Metern mitten in die Berge gebaut mit einer beeindruckenden Kraterlandschaft um die Stadt und auch teilweise in der Stadt. Bei diesem Eindruck stellt man sich schon die Frage warum sich genau hier eine solch große Stadt entwickelt hat. Am Flughafen (auf ca. 4000m) wurden wir von 2 sehr netten ICYE Mitarbeitern abgeholt welche sich mit einem uns vertrauten Schild auf welchem -ICYE-Bolivia- stand empfangen. Die abenteuerliche Fahrt mit einem Mini-Bus führte uns direkt in das Herzen von La Paz. Auch aus dieser Perspektive war die Stadt sehr Beeindruckend und die Höhendifferenzen innerhalb der Stadt waren nicht verkennbar. Angekommen im Zentrum von La Paz wurde ich von Carlos, ebenfalls einem ICYE Mitarbeiter abgeholt bei welchem ich jetzt für 1 Woche wohne. Er ist sehr nett und kann zu meiner Freude sehr gut Englisch, so dass ich mich gut mit ihm über La Paz, Bolivien, den ICYE und sonstige interessante Dinge unterhalten konnte. Jetzt wohne ich im 2. Stock eines 3-Stöckigen Hauses, und aus meinem Fenster habe ich eine recht gute Sicht über die Stadt. Nach ca. 16-18 Std. Schlaf konnte ich erst mal einen freien Tag genießen. Heute hatte ich zum ersten Mal Spanisch Kurs. Die Lehrerin ist sehr nett und ich bin recht zuversichtlich das ich nach dieser Woche schon die ersten Basics der spanischen Sprache erlernt habe, da sie sehr gut unterrichtet und auch schon einige Erfahrung mit ICYE-lern hatte welche auf dem gleichen Level wie ich (gleich 0) waren. Soweit erstmal für den Anfang, Bilder folgen noch (ich hab noch kaum welche gemacht).

Montag, 10. Januar 2011

Vorbereitungen und Gedanken

Countdown läuft....

So nun ist das neue Jahr angebrochen. Dieses Jahr wird ein spannendes für mich sein. Voller Vorfreude auf Bolivien und auf alle Dinge die unvorhergesehen geschehen werden habe ich mir vorgenommen das Beste daraus zu machen. Es ist schon komisch, das die Zeit so schnell vergeht und man viele Dinge für ein Jahr nicht mehr machen kann, dafür aber ganz neue Dinge sehen und erleben wird die möglicherweise auch ganz neue Perspektiven eröffnen. Im Moment bin ich beim Snowboarden in den Alpen. Auch das werde ich erstmal für 1 Jahr nicht mehr machen können. Es ist sehr schön hier. So kann ich nochmal etwas Zeit mit Julius und anderen netten Leuten verbringen bevor es dann in ca. 23 Tagen schon losgeht.

Das Visum ist bereits beantragt, jetzt muss nur noch alles stimmen und es muss noch rechtzeitig vor dem Abflug wieder bei mir eintreffen. Mein Gott war das ein Aufwand die Unterlagen für das Visum zu bekommen.

Hier ein kleines Beispiel dafür, was für das polizeiliche Führungszeugnis für ein Aufwand betrieben werden muss damit die bolivianische Botschaft zufrieden ist:

Zunächst einmal musste ich das Visum in der Gemeinde beantragen. Ich hatte einen Zettel vom ICJA dabei, mit welchem ich das Führungszeugnis möglicherweise kostenlos bekommen konnte, das hing von der Laune und der Freundlichkeit des Beamten in der Gemeinde ab. Ich überzeugte ihn schließlich, dass dieses freiwillige Jahr etwas Sinnvolles ist und er es mir kostenlos geben könne. Nach einer Woche fand ich das Führungszeugnis in meinem Briefkasten. Nun musste ich wieder zur Gemeinde gehen um es beglaubigen zu lassen. Leider wusste der eigentlich erfahrene Beamte nicht wie eine solche Beglaubigung aussehen sollte, sie war jedoch von der bolivianischen Botschaft gefordert worden. Er stempelte es schließlich mit dem Stempel der Gemeinde Herdwangen-Schönach ab und unterschrieb. (Hoffentlich stimmt das und bereitet mir keine Probleme mehr). So nun sollte mein nächster Gang zu einem vom Landgericht Konstanz beeidigten Übersetzer gehen welcher mir dieses Führungszeugnis auf Spanisch übersetzte. Der Spaß kostete mich ganze 113.16 Euro, weil dieser das übersetze Führungszeugnis (wo übrigens gar keine Eintragungen vorhanden sind) vor dem Notar unterschreiben musste und dieser noch sein Siegel mit Schnur drum rum binden musste. Zum Abschluss sollte ich dann mit diesen inzwischen per offizieller Schnur verbundenen Papieren zum Landgericht Konstanz fahren um es mir vom Präsidenten des Landgerichts nochmal überbeglaubigen zu lassen. Eine zweite Schnur wurde drum rumgebunden und ein zweites Siegel abgestempelt. Nochmal 10 Euro.

Das nenne ich deutsche bzw. bolivianische Bürokratie!!

Naja ich habe es schließlich doch geschafft.

Leider weiß ich immer noch nicht in welches Projekt ich kommen werde, aber das wird sich sicherlich im Laufe dieses Monats rausstellen. Die Spannung steigt von Tag zu Tag und jedes mal wenn ich kann versuche ich meine E-Mails zu checken in der Hoffnung etwas Neues zu erfahren.